Manchmal kommt es anders, als man denkt. Wer diese Momente liebt oder gar sucht, ist richtig in der Kommunikationsbranche. Aus Gründen...
Frida von Abba und Dan Daniell. Quelle: www.leetchi.com/c/soziales-von-frida-dan-daniell
Es gibt diese Momente, wenn man im Kommunikationsgeschäft unterwegs ist, in denen man denkt: «What?!» Ist mir – Urs und Rolf, ich weiss, ihr verzeiht – auch passiert, als ich die Anfrage erhielt, einen Promotext für einen Charity-Song zu verfassen, den ein Schweizer Hotelier zusammen mit einem musikalischen Weltstar aufgenommen hat.
Konkret: Es geht um den Song «Lieber Gott», den Dan Daniell, Hotellier, Künstler und Schaf-Bauer in Zermatt mit Anni-Frid Lyngstad, weltbekannt als Frida von Abba, bereits 2016 aufgenommen hatten und nun fünf Jahre später neu auflegen wollten. Schlager aus den Walliser Bergen trifft auf Pop von Weltformat? Ein Song, der anklagt, ohne jammern zu wollen – sondern im Gegenteil: Hoffnung vermittelt? Kann das gut gehen?
Es soll hier nicht darum gehen, einen Promotext für «Lieber Gott» zu verfassen. Der ist schon lange geschrieben, zum Glück bei Dan gut angekommen und macht jetzt hoffentlich wacker die Runde in den Redaktionsstuben der Deutschschweiz.
Wenn Überraschungen warten
Es soll hier viel mehr darum gehen, dass in diesem Job, in dieser Branche jeden Tag eine neue Überraschung warten kann. Sei es, dass eine Bekannte aus jungen Jahren plötzlich auf einen zukommt als gestandene Geschäftsfrau oder Musikerin. Oder sei es eben, dass ein Hotelier aus Zermatt mit einem Weltstar einen Song einsingt – und den Erlös nicht in die eigene Tasche steckt, sondern jenen spendet, die womöglich nie haben werden, was die allermeisten hier in der Schweiz jeden Tag haben: Ein Zuhause, die Möglichkeit für eine warme Mahlzeit, einen Ort der Geborgenheit. Die Einnahmen aus dem Verkauf von «Lieber Gott» stecken Frida und Dan nämlich nicht in die eigene Tasche, sondern spenden den Erlös jeweils an Kinderheime hier in der Schweiz, aber auch im Ausland. Mehrere 10´000 Franken sind auf diese Weise bereits zusammengekommen – und dank der Neuauflage des Songs aus Anlass der Corona-Pandemie tendiert das Spendenbarometer nun wieder stärker in die Höhe.
Im falschen Job?
Wer nicht bereit ist, sich im Bereich Kommunikation immer wieder neu überraschen zu lassen, wer nicht bereit ist, immer wieder neue Blickwinkel auf womöglich bekannte Themen zu entdecken und erforschen und wer nicht bereit ist, sich immer wieder auf Neues einzulassen, ist in unserer Branche womöglich fehl am Platz.
Freilich wäre es bisweilen schön, wenn Geplantes auch nach Plan laufen würde – dieses Gefühl und diesen Wunsch hegen wir alle. Aber wenn die Überraschungen so positiv und mit viel Leidenschaft versehen sind, wie im Fall des Songs von Dan Daniell & Frida, dann sind sie das Salz, das der Kommunikations-Suppe die nötige Würze verleihen. Und mich daran erinnern, warum ich diesen Job so unglaublich viel mehr liebe, als eine 08/15-Tätigkeit täglich von 8 bis 17 Uhr.
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